Anonymus fragte am 25.1.2014:
Ich habe Probleme beim Akkordwechsel den Rythmus zu halten wenn dieser nicht auf der 1 sondern z.B auf der 3 stattfindet. Schlimmstenfalls sogar noch bei einem Schlagmuster mit 3u, dann also beim Aufschlag.Es fällt mir generell sehr schwer damit umzugehen wenn mehr als ein Akkord im Takt vorkommt.Ich habe bisher weder in Ihrer Software noch in Lehrbüchern zu diesem Thema eine genaue Anweisung hierfür gefunden. Obwohl in meinen Büchern auch Lieder vorkommen bei denen Schnelle Akkordwechsel vorkommen. Es wird einfach vorrausgestzt das man weiß wie es geht.Wohlbemerkt es sind Einsteiger Bücher. Ich stecke im Moment also in einer Sackgasse und würde mich sehr freuen wenn Sie mir weiterhelfen könnten!
Mit freundlichen Grüßen
F. Lockemann
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Das ist ein interessantes Thema. Probleme, einen Akkordwechsel im Rhythmus unterzubringen, sind sehr häufig.
Die Zeit, die man für einen Akkordwechsel hat, hängt nicht von der Zählzeit ab, sondern davon, ob vor dem Wechsel eine Pause im Rhythmus ist oder nicht. In vielen Fällen, gerade bei offenen Akkorden in der ersten Lage sind Pausen im Rhythmus selten. Theoretisch bedeutet das, dass die Zeit für einen Wechsel gleich null ist. Praktisch muss man die Zeit für das Umstellen der Finger von der Länge des vorher klingenden Akkord abziehen. Wenn beispielsweise auf Zählzeit 1 eine Halbe Note C-Dur-Akkord steht und auf Zählzeit 3 ein Wechsel nach G7 notiert ist, dann wird der Akkord G7 nicht erst auf Zählzeit 3 umgebaut sondern ein paar Millisekunden vorher zu einem Zeitpunkt, wo laut Notation eigentlich noch C-Dur klingen müsste. Genau das bereitet den Anfängern Probleme. Die Linke Hand muss einen Tick schneller sein als die rechte. Die Anschlagshand ist im Timing, die Greifhand immer ein wenig zu früh. Übrigens auch beim Melodiespiel. Beim versierten Spieler ist diese "negative Latenz" geringer als beim Anfänger, was sich z.B. in einem legato klingenden Spiel und der Beherrschung hoher Geschwindigkeiten äußert.
Meine Empfehlung für Sie: Zuerst den Wechsel ohne jeglichen Rhythmus auf Exaktheit, Gleichzeitigkeit der Fingerbewegung und Schnelligkeit üben. Dazu gibt es in Gitarrero Beginner konkrete Hinweise und Videos. Dann machen Sie sich rhythmische Übungen, die den Wechselvorgang und den Anschlag trennen. Z.B.: Zählzeit 1: Anschlag C, Zählzeit 2: Finger nach G7 umstellen, Zählzeit 3: G7 anschlagen, Zählzeit 4: Finger nach C umstellen. Wenn das klappt verlegen, Sie die Aktion von 2 und 4 jeweils um eine Achtel auf 2+ und 4+. Dann vielleicht ein Sechzehntel weiter, sofern sie das rhythmisch erfassen können. Wechselgeschwindigkeiten, die kleiner als ein Sechzehntel sind, sind bei achtelgeprägten Rhythmen schon durchaus brauchbar.
Bei Synkopen sei zusätzlich noch empfohlen, immer den Fuß auf die glatten Zählzeiten mitzutippen, das verschafft Sicherheit, nicht aus dem Beat zu kommen. es antwortete:
Jan Wetzel Gitarrist, Dipl. Musiker und Musikpädagoge Dresden |