Ich spiele jetzt seit 3 Jahren Konzertgitarre, bin vor einem halben Jahr auf E-Gitarre umgestiegen und habe schnell gemerkt, dass mir das Begleitspiel mit Akkorden nicht so liegt, sondern eher Melodie. Ist es da besser für mich auf Bass umzusteigen? Wenn ja, wie soll ich das am besten bewerkstelligen?
Wenn man Melodien nur als die Folge von Einzeltönen auffasst, wäre der Bass tatsächlich ein Melodieinstrument. Im Allgemeinen will man Melodien jedoch im Diskant oder jedenfalls in einer höheren Stimmlage als in der tiefsten hören. Etwas vereinfacht gesagt hat der Bass eher die Funktion Akkorde zu stützen. Der Verlauf einer Bassstimme hat deswegen i.d.R. ganz andere Eigenheiten als bei Melodiestimmen. Insofern ist es schwer zu sagen, ob ausgerechnet ein Bass das Richtige für Dich wäre. Die Gitarre kann auch vorwiegend melodisch eingesetzt werden, was bei rein instrumentaler Musik auch häufig vorkommt. Ganz auf Akkordik zu verzichten wäre natürlich eine seltsame Funtionseinsschränkung. Stell Dir dazu z.B. mal einen Pianisten vor, der ausschließlich einstimmige Melodien spielen würde. Evtl. solltest Du mal nach einfachen Solostücken für Gitarre Ausschau halten. Das muss keine Klassik sein. Auch Pop- und Rockbearbeitungen für Sologitarre könnten da herhalten. Möglicherweise würde Dir dort die Verbindung von Melodie und Akkordik bzw. das mehrstimmige Spiel erfrischende Impulse geben. Reine Akkordbegleitungen können beim alleine Üben auf Dauer recht dröge wirken, zumal wenn die Melodie noch fehlt. Einige Anhaltspunkte zum Umstieg auf Bassgitarre erfährst Du unter folgenden Fragen und den weiterführenden Links: Lernt man Bass nach Gitarrenpraxis schneller als ohne? Und: Welche Bassmarke ist für den Anfänger geeignet?