Um hier voranzukommen, solltest Du Dich langsam an Grundlagen der Harmonielehre herantasten. Im besten Fall ist Deine selbst entworfene Akkordfolge gut geeignet, um erste Schritte in Richtung Improvisation zu wagen. Gut geeignet sind dazu Folgen, die nicht bis nur wenig in der Tonart modulieren. Das hat den Vorteil, dass mit etwas Intuition schon eine einzige Tonleiter ein genügendes Gerüst darstellen könnte, um über die Folge zu phantasieren. Der nächste Schritt wäre, ganz gezielt die jeweiligen Akkordtöne in der passenden Tonleiter zu suchen und im Spielfluss einzusetzen. Diese hätten dann schlüssigen Charakter, könnten z.B. als Schlusstöne einzelner Phrasen fungieren. Falls Deine Akkordfolge viel moduliert, bedeutet das, dass mehrere Tonleitern bzw. Skalen das Grundgerüst der Improvisation bilden. Je mehr Tonartenwechsel, desto schneller musst Du natürlich während des Spielens schalten. Für den Anfang solltest Du es Dir aber so leicht wie möglich machen. Dazu zählt auch, dass Du Dich nicht von Beginn an frei innerhalb eines Schemas bewegen solltest, sondern Dir erstmal eine zur Akkordfolge passende Grundmelodie ausdenkst. Das Umspielen, Verzieren und variieren der Melodietöne verleiht mehr Halt im Ablauf. Je nach Sicherheit in den Ausflügen vom Melodiethema kann man sich von diesem Halt dann lösen. Das Schema innerhalb dessen ein freies Improvisieren möglich ist, würde ich allgemein als die Verbindung von Skalen - wie z.B. diatonischen Tonleitern oder Pentatonik – und Harmonik beschreiben. Weitere Anhaltspunkte zu diesem Thema gibt es hier: Wie können meine Rock- und Blues-Improvisation besser klingen? Und: Werde ich jemals gut improvisieren können? Zum Begriff der diatomischen Tonleiter lies bitte hier: Sollten Tonleitern auswendig gelernt werden?