Ich möchte meine Gitarre nach Gehör, ohne Gerät stimmen. Wo beginne ich zu stimmen, oben oder unten? Wie finde ich die richtigen Bünde, also den 4. auf der G-Saite zum Stimmen der H-Saite und den 5.Bund für die übrigen Saiten? Zählt man beginnend vom Resonanzkörper oder umgekehrt von der Seite der Stimmmechanik?
Man beginnt von der Kopfseite, also dort, wo die Stimmmechanik ist, an zu zählen. Der Obersattel, also die kopfseitige, äußere Auflage der ungegriffenen Saiten ist gewissermaßen der nullte Bund. Mit Zunahme der Bundnummer werden die Abstände zum Nachbarbund immer kleiner. Beim Greifen höherer Bünde erhöht sich außerdem die Tonhöhe einer Saite, weil sie über eine kürzere Strecke schwingt. Beim Stimmen nach Gehör spielt es eigtl. keine Rolle, wo Du anfängst zu stimmen. Du solltest nur - bei stark abgefallener Stimmung sogar notwendigerweise - einen Bezugston haben. Gänzlich ohne Bezug könntest Du, zumal ohne längere Praxis, die Stimmung viel zu hoch oder zu tief ansetzen. Als Bezug könnte Dir eine Stimmgabel oder ein anderes, gestimmtes Instrument dienen, dessen Tonhöhe Du kennst. Man nimmt hier konventionell den sogenannten Kammerton a nach dem Du die A-Saite dann stimmst. Von da ausgehend stimmst Du dann schrittweise alle anderen Saiten. Mit der von Dir angedeuteten Stimmmethode nach Nachbarsaiten - 5. bzw. 4. Bund der nächst tieferen Saite - stimmst du dann also der Reihe nach die D-, G-, H- und hohe sowie tiefe E-Saite. Ob Du nun aber von der A-Saite ausgehend oder einer anderen Leersaite aus beginnst zu stimmen, spielt wie gesagt keine Rolle. Neben dieser Methode, die sich für den Anfänger gut erschließt, gibt es noch viele andere, v.a. auch zuverlässigere Stimmvarianten. Eine Möglichkeit ist z.B. unter folgendem Artikel beschrieben: Stimmen mit Stimmflöte?