Angenommen, die Gitarre stimmt in sich so, dass benachbarte Leersaiten immer eine Quarte bzw. zwischen g- und h-Saite eine temperierte Terz ergeben, aber die absoluten Tonhöhen sind durch stärkeres Spannen erhöht, so dass die A-Saite nicht auf 110Hz, sondern sagen wir auf 124Hz und damit etwa auf H gestimmt ist, wird auch die standardmäßig auf 110Hz ausgerichtete Mensur nicht mehr stimmen.
D.h.: Die Beschaffenheit der Saiten (Material und Dicke) ist unter Annahme der Normalstimmung und -spannung auf eine bestimmte Mensur ausgerichtet. Bei der A-Saite gelten dann eben 110Hz bei etwa 65cm Saitenlänge. Bei starker Abweichung von der Normalspannung kann man dann zwar die Leersaiten aufeinander abstimmen, aber die Bünde befinden sich nun nicht mehr an der korrekten Position, so dass die Gitarre v.a. in höheren Lagen unrein und schief klingt oder besser gesagt: falsch intoniert.