Ich bin vor einem Jahr von der Akustikgitarre auf E-Gitarre umgestiegen, und es fällt mir schwer mit dem Plektron schnell zu spielen - sprich viele Saiten hintereinander anzuschlagen. Vielleicht benutze ich eine falsche Technik, weil ich mir es selber angeeignet habe.
Oder dauert es einfach nur seine Zeit?
Benachbarte Saiten schlägt man nacheinander an, wenn man Akkorde arpeggiert, Akkordtöne also nacheinander erklingen lässt. Dabei streicht man mit dem Plektrum langsam über die Saiten - von oben nach unten oder von unten nach oben. Hier werden die Saiten eigentlich gezupft. D.h., dass das Plektrum die Saite im Ruhezustand langsam auslenkt und dann loslässt und zum Schwingen bringt. Beim beschriebenen Arpeggio lässt man das Plektrum sozusagen von Saite zu Saite hüpfen.
Bei akkordischen, rhythmischen Liedbegleitungen hingegen schlägt man die Saiten an. Das Plektrum hüpft hier nicht über die Saiten, sondern streicht in einer einzigen, schnellen Bewegung darüber. Auch wenn die Saiten in Zeitlupe betrachtet nacheinander angeschlagen werden: Die Akkordtöne erklingen hier nahezu gleichzeitig. Das ist wiederum in beiden Bewegungsrichtungen möglich, also mit Auf- und Abschlag. Eine schnelle Abfolge davon erreichst Du mit einer regelmäßigen Pendelbewegung, die eher aus dem Handgelenk als aus dem Arm kommen sollte. Das ist der Wechselschlag. Wie beim Aneignen aller Spieltechniken gilt auch hier: Langsam beginnen und erst dann das Spieltempo erhöhen, wenn das Ganze - Klang, Rhythmus, Bewegung - stimmig ist. Die Temposteigerung allein stellt beim akkordischen Wechselschlag jedoch nicht das Problem dar: Das dazu notwendige Auf- und Abpendeln bekommt man recht schnell in den Griff. Der Schwierigkeitsgrad steigt v.a. in der Kombination des Wechselschlags mit der Rhythmik und Dynamik. Siehe dazu auch die Antwort zu: Wann spiele ich Auf- und Abschläge? Grundlegendes zur Anschlagtechnik ist hier beschrieben worden: Anschlagprobleme mit dem Plektrum.