Wie verstärke ich Konzertgitarre, Gesang und Playback?

Frage

Martina fragte am 14.5.2007:

Ich trage bei Familienfeiern Songs mit Gitarrenbegleitung (Konzertgitarre) vor. Jetzt habe ich den Fall, dass ich bei einer größeren Fete über längere Zeit Hintergrundmusik machen möchte, und da die Leute sich unterhalten, werde ich wohl kaum mit der normalen Sing-Lautstärke durchdringen, ohne mir die Stimmbänder kaputtzumachen. Ich habe von Mikrofonen, Verstärkern usw. keine blasse Ahnung, habe eine Sopranstimme und möchte auch die Option haben, ein Klavierbegleitungs-playback mit ablaufen zu lassen. Bitte könnten Sie mir einen Rat geben, worauf ich achten muß?

Antwort

Der größte Schwachpunkt die Lautstärke betreffend ist v.a. die Konzertgitarre, die sich mit lauter Stimme durchaus übersingen lässt. Die erste Anschaffung für derartige Auftritte ist also ein sogenanntes Piezo-Mikro, dass es in verschiedenen Modellen gibt. Einige Anhaltspunkte dazu sind in folgender Antwort beschrieben: Gibt es Tonabnehmer für Konzertgitarren? Wenn die Stimme wirklich verstärkt werden muss - bei einem Publikum bis etwa 40 Leuten bezweifle ich den guten Zweck, weil es zu aufdringlich wirken kann -, kommt natürlich ein Gesangsmikro hinzu. Für das Playback ist ein CD-Player geeignet: Da gibt es keine Stimmungsprobleme wie mit Tapes, deren Laufgeschwindigkeiten stark voneinander abweichen können. Nebenbei bemerkt: Playbacks müssen den rhythmischen Einsatz der Live-Musik bestimmen, beginnen also jeden Song entweder mit rhythmisch strukturierendem Intro oder einfachem Einzählen - umgekehrt geht es natürlich nicht.

Um die Lautstärken von Gitarre, Gesang und Playback aufeinander abstimmen zu können, braucht man einen Mixer. Dessen Ausgangssignal kommt dann in einen Verstärker, an dem die Boxen (für Mono reicht natürlich eine einzelne) hängen. Fertig ist die PA-Anlage - zu deutsch: Vertärkeranlage. Verstärker und Boxen sollten - für kleinere Auftritte - ab etwa 100 Watt max. Leistung genügen. Mixer und Verstärker gibt's auch in Einem: dem sog. Powermixer. Bei Zusammenstellung der Komponenten sollte man auf ausreichende Kabellängen und passende Anschlüsse achten. Typische Standards bei den Verbindungen sind Klinke (Piezo-Mikro, Mixereingang), XLR (Gesangsmikro, Mixereingang) und Cinch (CD-Player). Falls dann der Mixer z.B. keinen Cincheingang hat, muss ein Kabel von Cinch auf Klinke oder auf XLR besorgt werden. Entsprechende Adapter tun es auch. Eine PA-Anlage lässt sich auch im Set kaufen. Z.B. bei Thomann. Keine blasse Ahnung zu haben bedeutet, dass man Erfahrungen sammeln sollte. Beim Aufbau und Anschluss der Mikros, des Verstärkers etc. lässt sich jedoch kaum 'was falsch machen. Wichtig ist, dass vor dem Einschalten des Verstärkers alle Pegel vorerst abgesenkt sind, um nervende Kopplungen zu vermeiden. Die Anlage zweckdienlich in Betrieb zu bringen ist dann keine Wissenschaft für sich: die Pegel langsam hochfahren, evtl. Filter (Bass- und Höhenanteile) einstellen, evtl. Effekte wie Hall (meistens im Mixer enthalten) dazustellen u.s.w. Bei ganz schmalen Geldbeutel lässt sich zur Not auch der Phono-Eingang einer HiFi-Anlage (Verstärker und Boxen) nutzen. Hier koppelts aber sehr schnell und der Klang ist weniger zufriedenstellend.

es antwortete:

Lorenz Felgentreff
Gitarrist und Musikwissenschaftler
Berlin
Website: Gitarrenunterricht in Berlin

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