Es gibt E-Gitarren mit einem Stab an der Seite, den man hoch oder runter ziehen muss, um einen komischen Sound zu machen. Ist es besser eine Gitarre zu haben, die so was hat?
Es handelt sich um einen Tremolohebel. Der Name ist jedoch irreführend, geht auf eine falsche Patentbezeichnung eines Systems zurück, das bei der Stratocaster Anwendung findet bzw. fand. Korrekter ist die Bezeichnung: Vibratohebel bzw. -system. Durch Betätigung des Hebels lässt sich die Saitenspannung unterschiedlich stark verringern. Die Folge ist das Abfallen der Tonhöhe. Durch schnelles Auf- und Abwärtsdrücken lässt sich der Vibratoeffekt herstellen - ein fortwährendes Auf und Ab der Tonhöhe. Der Sound verändert sich also durch den Vibratoeinsatz im eigentlichen Sinne nicht, sondern die Tonhöhe lässt sich manipulieren.
Der Vibratoeffekt findet oft im Heavy Metal Anwendung, ist aber auch da entbehrlich, wenn man bedenkt, dass die klassische Rockergitarre - die Gibson Les Paul - über kein Tremolosystem verfügt. Ob man den Effekt braucht, ist also reine Geschmackssache. Ich kenne jedenfalls einige Gitarristen, die den Hebel einfach abgeschraubt haben, weil sein Einsatz bei vielen Bauarten mit Verstimmung der Gitarre einhergeht. Stimmungsstabile Tremolosysteme sind die Floyd-Rose-Stege und ihre Verwandten. Einige Punkte, die man beim Kauf eines funktionalen Tremolosystems beachten sollte, sind unter folgender Frage beschrieben: Verstimmen sich E-Gitarren schneller als Konzertgitarren?