Ich möchte gerne Gitarre Spielen lernen und evtl. später auch Effekte, die mit einer E-Gitarre verbunden werden können, nutzen. Sind semiakustische Gitarren auch für Anfänger geeignet, und kann man mit denen auch ohne Verstärker spielen?
Generell eignen sich alle Typen von Gitarren zum Einstieg. Prinzipiell bezeichnet man eine E-Gitarre mit einem schmalen Resonanzkörper als Halbakustische. Ihr Korpus ist also nicht massiv, sondern beinhaltet Luft im Inneren. Das Volumen dieser Luft ist sehr viel kleiner als bei normalen Akustikgitarren. Für die Halbakustische sind außerdem zwei F-Löcher typisch. Im Blues und Jazz sieht man sie öfter. Ihr verstärkter Klang ist unverwechselbar, weil die Tonabnehmer mit der Korpusdecke schwingen, also mechanische Resonanzen aufweisen. Technisch problematisch sind deshalb verzerrte Rocksounds: Das Pick-Up-System ist sehr kopplungsanfällig. Die Halbakustische bewahrt also immer ihren besonderen Charakter, egal welche Effekte man nachschaltet. Unverstärkt klingt sie sehr leise, aber ähnlich wie mit effektloser Verstärkung.
Typenbezeichnungen können manchmal recht schwammige Grenzen haben. So findet man für die Halbakustische auch manchmal die Bezeichnung: elektroakustische Gitarre. Damit sind i.d.R. jedoch normale Akustikgitarren - also Western- oder Konzertgitarren - gemeint, die zusätzlich über einen elektrischen Ausgang verfügen. Im Gegensatz zur beschriebenen Halbakustischen, die über Magnettonabnehmer verfügt, wird der Ton hier aber mit mechanischen, sogenannten piezoelektrischen Mikrofonen abgenommen. Das ist ein vollkommen anderes Prinzip der Schwingungswandlung.