Anonymus fragte am 11.2.2009:
Welchen Unterschied macht es bei Massivholzdecken, ob sie aus Zeder oder Fichte sind? Geschmacksache?
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Man schreibt Fichtendecken einen warmen, weichen und feinen Klang zu, wogegen Zeder den weniger gedämpften, auch schneller ansprechenden Ton haben soll. Außerdem haben Fichtendecken die höhere Lebensdauer. Die Liste solcher Zuschreibungen ließe sich fortführen. Fakt ist aber, dass die Gleichartigkeit und Unterschiedlichkeit von Decken von einer ganzen Menge weiterer Faktoren abhängt: Merkmale des Wuchses (z.B. Maserung), Dicke, Trocknung, Lackierung. Da der Gesamtklang außerdem immer auch von der ganzen Gitarre abhängt, lassen sich die Einflüsse der Deckenmerkmale auf den Klang nur schwer vom Gesamten trennen. Solche Aussagen wie z.B., die Decke präge den Klang einer Gitarre zu 70%, spielen bei der Beurteilung einer Gitarre keine Rolle. Allein eine unterschiedliche Art der Beleistung gleichartiger Decken wirkt sich hör- und messbar aus. Einem bestimmten Deckenholz zugeschriebene Klangeigenschaften lassen sich durch die übrige Konstruktion und Materialwahl also auch manipulieren. Wenn im Allgemeinen der Fichte also ein bestimmter Klangtyp zugeschrieben wird, heißt das nicht, dass eine Gitarre mit Zederndecke generell einen ähnlichen Klang vermissen lassen muss. Unterm Strich - also im Gesamtklang - sind Überschneidungen der Typen möglich. Welchen Typ man bevorzugt, oder ob man keinen favorisiert, ist selbstverständlich Geschmackssache. es antwortete:
Lorenz Felgentreff Gitarrist und Musikwissenschaftler Berlin Website: Gitarrenunterricht in Berlin
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