Bei der 12-saitigen Westerngitarre gilt im Grunde die Normalstimmung e'-h-g-d-A-E, nur dass jeder Ton durch zwei Saiten repräsentiert wird. Die ersten beiden Chöre - also die jeweils doppelsaitigen Bezüge für e und h - werden i.d.R. unisono, also auf die gleiche Tonhöhe gestimmt, wobei die verwendeten Saiten jeweils den gleichen Durchmesser haben. Bei den übrigen Chören kommt zum normalen Bezug jeweils eine dünnere Saite hinzu, die zu diesem eine Oktave höher gestimmt wird. So ergibt sich also: e'/e'-h/h-g'/g-d'/d-a/A-e/E. An der Tiefe der Nuten im Obersattel - den Auflagepunkten der Leersaiten am Halsende - erkennt man die Reihenfolge des Bezugs.
Im für die 12-saitigen Gitarre typischen Repertoire (Folk, Country) wird gern mit alternativen Stimmungen - z.B. Open Tunings - experimentiert. Zudem lassen sich auch die Chöre intern auf Quinten oder Terzen stimmen, was nur in besonderen musikalischen Zusammenhängen sinnvoll, aber dafür auch sehr reizvoll ist. Für die oben beschriebene Standardstimmung gibt es komplette Saitensätze zu kaufen, die man sich mit etwas Verständnis oder Fachberatung auch selbst zusammenstellen kann.